Türen bei grenzenlos grün
Durch ein Schlüsselloch blickt man auf (fast) grenzenloses grün
Ob Türsteher, „Flügeltür“, Schlüsselbaum – die Kunstinstallationen von KiR, die vom 9.-11.9.2016 im Park am Entenweiher in Rödermark aufgebaut wurden, drehen sich um die Türen. 12 Türen wurden für den Türkreis benötigt, der in regenbogenfarben das Symbol der interkulturellen Begegnungen sein soll. Hinter einer weiteren Tür konnte man im Lichtschauer relaxen, andere Einzelinstallationen fügten sich an.
Neben der Projektleitung für das interkulturelle Festival „grenzenlos grün“ konstruierte und baute die Künstlerin Sylvia Baumer zusammen mit weiteren Künstlern die Installationen des Kunstvereins KiR. „Beim Brainstorming zur Kunst aus Türen war für mich immer klar, dass auch mindestens ein Schlüsselloch die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich ziehen sollte. In der Feinplanung kamen dann gedanklich weitere hinzu“, erinnert sich die Objektkünstlerin. Bei einem Ortstermin im Park kam die Anregung der Rödermärker Kreativbuchautorin Mareike Grün: „Wie wäre es wohl, wenn man durch eines der Schlüssellöcher durchgehen könnte?“.
Sylvia Baumer hatte die Vision, eine Blickachse im Park zu schaffen und so entstand das Bild der hintereinander gereihten Schlüssellöcher. Für sie war es auch sehr naheliegend, die Objekte aus Türen zu bauen und die Verhältnisse umzukehren – die Türe selbst wird zum Rahmen des Schlüsselloches erhoben. Da bei der Künstlerin Kunst und Handwerk Hand in Hand gehen, greift Baumer gerne selbst zur Stichsäge, um den Türen zu Leibe zu rücken.
In schlichtem Weiß gehalten, eröffnen die Objekte faszinierende Blickwinkel auf und durch den Park. Der wohlbekannte Blick durchs Schlüsselloch soll das Verbotene oder Geheimnisvolle offenbaren. Die Magie der neu geschaffenen Kunstobjekte hingegen liegt in ihren großzügigen Öffnungen, die gezielt die Blicke lenken und doch in der Lage sind etwas freizugeben oder zu verbergen. Es gelingt, wichtige Dinge klarer zu sehen und einiges auszublenden.